Suderburg
Begräbnisstätten

Begräbnisstätten um Suderburg 40 000

Allgemeine Ausführungen
Die ältesten, bekanntgewordenen Spuren von Menschen in unserer Region gehen bis in die ältere Steinzeit zurück. Zeugen dieser rund 150 000 Jahre zurückliegenden Zeit sind beispielsweise die im Leinetal südlich von Hannover gefundenen Faustkeile und die bei Lehringen, etwa 12 km südöstlich von Verden gelegen, gefundene Eibenholzlanze.

Die während der älteren Steinzeit einsetzenden und verschiedenen Eiszeiten zerstörten oder verlagerten durch Eisgeschiebe die Relikte der Kultur früherer Menschen, so daß seit der mittleren Steinzeit (8000-4000 v. Chr.) der Weg der Menschen in unseren Gebieten erst wieder verfolgt werden kann. Die Menschen dieses Zeitalters bestritten ihren Lebensunterhalt als Sammler, Jäger und Fischer. Diese sich durch Aneignen auszeichnende Wirtschaftsform wandelte sich in der Jungsteinzeit (4000-1800 v. Chr.) zu einer produzierenden Form. Die Menschen wurden fortan seßhaft und betrieben Land- und Viehwirtschaft. Von den Siedlungen jener Zeit wissen wir nur wenig, weil die Siedlungen aus vergänglichem Material, wie z. B. Holz, bestanden hatten. Aber mit den Steingräbern, die seinerzeit als Begräbnisplatz einer Sippe dienten, haben sich diese Menschen bis in die heutige Zeit ein achtunggebietendes Denkmal gesetzt. Vermutlich sind diese Steingräber eine Fortsetzung der Begräbnisstätten wie diese von Israel ausgehend über die Pyramiden Ägyptens, den Mittelmeerraum auf uns zugekommen sind. Von diesen Steingräbern waren noch 219 Mitte des vergangenen Jahrhunderts vorhanden gewesen. Heute sind es nur noch 17 (H. Schirnig, Funde und Fundstellen um Uelzen, Hildesheim 1971. S. 12). An die Jungsteinzeit schloß sich die ältere Bronzezeit an. Mit ihr änderten sich auch die Bestattungen. Die Bestattung erfolgte für sie sozial Höhergestellten in Hügelgräbern, während die übrigen Stammesgenossen in Flachgräbern beigesetzt wurden.

In der dann darauf folgenden jüngeren Bronzezeit setzte eine vom Osten kommende umwälzende Änderung des Bestattungsbrauches ein. Körperbestattung wurde durch die Leichenverbrennung abgelöst. Die Asche der Körper wurde in Urnen beigesetzt, wobei sicherlich in den ersten Generationen die Urnen in die Hügelgräber der Vorfahren versenkt worden sind. Da jedoch die Grabbeigaben wie Waffen und Schmuck meistens nicht dem Feuer übergeben worden sind, sind diese bis heute gut erhalten geblieben.

Diese Funde hat Friedrich Laux, Die Bronzezeit in der Lüneburger Heide, Hildesheim 1971, zusammengestellt und für die Orte des Kirchspiels Suderburg folgende Angaben gemacht:

S. 239 Nr. 429 Bahnsen Keine näheren Fundumst
.
Lit.: E. Sprockhoff, Hortfunde IV (1937) 104.(Ernst Sprockhoff, Jungsteinzeitliche Hortfunde Norddeutschlands [Periode IV], Kataloge d. Röm.-Germanischen Zentralmuseums zu Mainz Nr. 12, Mainz 1937)
Ehemalige Siedlung. Wellenkamp.
Schlichtes Absatzbeil, Var. A. L. 13,0 cm (Hann. Landes-Museum 13819).



Dolch, 4 Pflockniete, dachförmiger Klingenquerschnitt. L. 9,2 cm (Hann. L.M. 4667).



Nadelschaft (Hann. L.M. 12013).



Lüneburger Stoßlanze, Var. A., Holzreste in der Tülle. L. 27,6 cm (Hann. L.M. 4545).


Moorfund (Patina):
Lanzenspitze vom Typ Südergellersen Bahnsen, Var. B. L. 17,0 cm (Hann. L.M. 4534) Taf. 77,3. Gesch. Hahn 1858.
 Bruchstück eines Lüneburger Beinringes (4);
4 Spitzovalbögen; Hauptmuster: Var. c; Nebenmuster: Form 1 (Hann. L.M. 13464).


S. 250 Nr. 496 Hamerstorf
Keine näheren Fundumst.
Lit.: E. Sprockhoff, Hortfunde IV (1937) 107.*
Gesch. Vogell 1856.

4 Bruchstücke eines Lüneburger Beinringes (Hann. L.M. 13427, z. Z. nicht auffindbar).
Erwerb?

Leicht doppelkonischer Napf mit einem Zapfen am Umbruch. H. 11,0 cm (Lüneburg Mus. 2804).
Taf. 82,2, vergi. nachstehende Ziffer 43 302.

S. 252 Nr. 502 Hösseringen Keine näheren Fundumst.
Einfache Kugelkopfnadel, verdickter, gerippter Hals. L. etwa. 30,0 cm (Uelzen Mus. 55:2).

S. 263 Nr. 578 Suderburg Grabhügel an der Hardau.
Lit.: Ch. Zettler, Nachr. aus Niedersachs. Urgesch. 15, 1941, 116. Ehern. Slg. Rüdemann.
Frühbronzezeitlicher Stabdolch, 3 Niete (Breslau, Institutsslg.). Vergleiche nachstehende Ziffer 41501.

S. 263 Nr. 579 Suderburg
Keine näheren Fundumst.
Ehemalige Siedlung Wellenkamp. Randleistenbeil vom Typ Suderburg-Oldenstadt, Schmalseiten mit Hammerschlagspuren versehen. L. 13,4 cm (Hann. L.M. 13 796) Taf. 8,5.

Schlichtes Absatzbeil, Var. A. L. 16,6 cm (Hann. L.M. 4603) Taf. 75,6.

Norddeutsches Absatzbeil, Var. B. L. noch 12,5 cm (Hann. L.M. 13808).

Lanzenspitze vom Typ Lachendorf-Holthusen II. L. 12,5 cm (Hann. L.M. 13853).

In der nun folgenden Eisenzeit (700-0 v. Chr.) wurden die Grabbeigaben dem Feuer größtenteils beigegeben oder aber in Beigefäßen zu den Urnen gestellt. Bereits Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. werden bei den Begräbnisstätten schon erste Einflüsse des Christentums erkennbar, indem nämlich wieder Körperbestattungen vorgenommen werden. In den Capitularien der Karolingerzeit wird die Leichenverbrennung und Urnenbestattung bei Todesstrafe verboten. Dieses Verbot schloß aber nicht aus, daß es auch nach dieser Zeit Leichenverbrennungen und Urnenbestattungen vereinzelt gegeben hatte.

41 101 Zerstörtes Hügelgrab auf dem Flurstück "Hoher Kamp"
Das Grab befand sich westlich des Weges Bahnsen - Bargfeld kurz vor der Gemeindegrenze, nördlich des heute dort stehenden Schuppens. Das Grab ist in dem Meßtischblatt Nr. 1534 - Gerdau - aus dem Jahre 1901 noch verzeichnet102) 103).

41 102 Hügelgrab am Südwesthang des Lerchenberges
Das flach gewölbte Hügelgrab befindet sich auf der Grenze zwischen den Gemeinden Bahnsen und Bargfeld. Durch den Grenzgraben ist das Grab angeschnitten und zu einem Drittel zerstört worden.Ø14 m, h = 1,00 m104-106),

41 103 Zerstörtes "Hünengrab" an der Einmündung des Eimker Weges
Das in der v. Estorff'schen Karte 4 A 2 eingezeichnete "Hünengrab" an der Einmündung des Eimker Weges in die Straße Bahnsen - Dreilingen ist durch die Anlage einer Sandgrube zerstört worden107).

41 104 Hügelgrab östlich des Lerchenberges
Das Grab befindet sich südlich der Einhegung - 24 101 - und hat eine flach gewölbte Kuppe, die vom Weg etwas angeschnitten worden ist.
Ø15m, h = 0,50m108-111).

41 105 Hügelgrab ostwärts des Celler Weges
Nördlich des Flurstücks "Heidekoppel" und ostwärts des Celler Weges befinden sich 2 Hügelgräber. Das hier beschriebene Grab liegt rd. 260 m vom genannten Weg entfernt und hat eine gleichmäßig runde, flach gewölbte Kuppe. Dieses und das nachstehend beschriebene Grab sind bei dem Windbruch 1972 und bei der Aufforstung 1976 stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Ø16 m, h = 0,60 m112-115).

41 106 Zweites Hügelgrab ostwärts des Celler Weges
Dieses Grab liegt rd, 180 m ostwärts des genannten Weges. Die Kuppe ist gleichmäßig, aber sehr flach,
Ø12 m, h = 0,30m113-116).

41 201 Hügelgrab südlich des Flurstücks "Rammels"
Das Grab befindet sich unterhalb der Grenze zwischen den Gemeinden Bahnsen und Graulingen im Kiefernhochwald. Das Grab ist flach gewölbt und hat eine gleichmäßig runde Erhebung.
Ø13 m, h = 0,40 m117).

41 401 Zerstörtes Hügelgrab nordwestlich der "kleinen Höhe"
Das Grab ist in dem Meßtischblatt Nr. 1605 - Suderburg - aus dem Jahre 1901 noch verzeichnet. Durch das Anlegen einer Sandgrube in den Jahren 1955/1965 ist das Grab zerstört worden118-120).

41 402 Erstes Hügelgrab nordwestlich der "kleinen Höhe"
Das Grab wird durch eine längliche, nach Ost-West ausgerichtete Erhebung dargestellt119_121).

41 403 Zweites Hügelgrab nordwestlich der "kleinen Höhe"
Dieser ebenfalls längliche Grabhügel mit seinen Abmessungen 25/19 m ist auch nach Ost- West ausgerichtet119), 120), 122).

41 501 Zerstörtes Hügelgrab westlich des Flurstücks "Brückkamp"
Das Grab hatte auf einer in die Hardau hineingeschobenen Sandnase gelegen.
Es wurden lt. Bericht des G. Matthias vom 1.9. 1932 bei der Einrichtung einer Versuchswiese gefunden:
1 kl., geschweifter Becher mit umlaufenden Linien in Schnurverzierung, Ø an der Mündung 7,2 cm, h = 8,4 cm, Ø am Boden 3,4cm.
1 kl. Kumpf, h = 3,3 cm, Ø 7,8 cm an der Mündung, anscheinend ohne Standfläche.
1 Axt aus Felsgestein, Länge 9,8 cm, Breite hinter dem zylindrischen Schaftloch 5,4 cm, Stärke 4,3 cm.
Fundstücke im Museum Uelzen unter der Nummer U 315- U 317 bei den Kämpfen 1945 vernichtet worden.
Zeichnung dieser Fundstücke und Fundsteile in der Sammlung Baumgarten, Suderburg123), 124).

41 701 Hügelgrab südlich der Quelle des Mönkendiekbaches
Das Grab ist mit seiner kräftig gewölbten, runden Kuppe sehr markant.
Ø 23 m, h = 2,20 m125).

41 702 Hügelgrab westlich der Bundesstraße 4/191 am Kilometerstein 46,5
Die flach gewölbte, runde Erhebung ist an ihrer Ostseite angegraben und an ihrer Westseite durch 6 Wegerinnen eingeschnitten worden.
Ø 15 m, h = 0,50 m126).

41 703-41 711 Gruppe von 9 Hügeln südwestlich des Flurstücks "Bornbusch"
Der Grabcharakter dieser Hügel ist nicht ganz sicher.
41 703 Flache, gleichmäßig runde Kuppe. Ø 9 m, h = 0,50 m127).
41 704 Flache, kuppige Erhebung. Ø 8m, h=0,25m128).
41 705 Flache, kuppige Erhebung auf natürlicher Bodenwelle. Ø 8 m, h = 0,20 m129).
41 706 Flache, kuppige Erhebung Ø 10 m, h = 0,20 m130).
41 707 Flache, runde Kuppe Ø 6,5 m, h = 0,25 m131).
41 708 Flache, kuppige Erhebung. Ø 8 m, h = 0,20 m132).
41 709 Flache, linsenartige Erhebung. Ø 7 m, h = 0,25 m133).
41 710 Flache, linsenartige Erhebung. Ø 8 m, h = 0,25 m134).
41 711 Flach gewölbte Kuppe. Ø 11m, h=0,30m135).

43 301 Urnenfriedhof auf dem Hegberg136), 137)
Das hannoversche Innenministerium kaufte im Jahre 1845 7 Urnen, die z. T. noch Knochen enthielten, von diesem Urnenfriedhof.
Sie wurden beim Bau der Eisenbahn gefunden. Das Ministerium übergab diese 5 Urnen und zwei Tränenkrüglein dem Hist. Verein f. Niedersachsen (10. Nachtrag d. Hist. Vereins, 1847, S. 7).
Urne, 1 Fuß 13/4 Zoll hoch, 3 Fuß 11 Zoll Umfang, m. 2 Henkeln, Bauchung mit wellenförmig eingedrückten Reifen, schwärzlich und gelblich.
Urne, 11 Zoll hoch, 4 Fuß Umfang, dieselbe Masse, weite Öffnung.
Urne, 111/2 Zoll hoch, 3 Fuß 9 Zoll Umfang, dieselbe Masse mit 3 scharf eingeschnittenen Reifen an der Bauchung, beschädigt.
Urne, 3 Zoll hoch, 1 Fuß 1 Zoll Umfang, dieselbe Masse, mit Knochen.
Urne, 11 Zoll hoch, 3 Fuß 6 Zoll Umfang, dieselbe Masse, 2 flach eingedrückte Reifen an der Bauchung, beschädigt.
Urne, 91/4 Zoll hoch, 3 Fuß 6 Zoll Umfang, dieselbe Masse. Beigefäß, 2 Zoll hoch, 9 Zoll Umfang, länglich rund mit Henkel.
Inmitten des Urnenfriedhofes befand sich ein Hügelgrab, vergl. Meßtischblatt Nr. 1534 - Gerdau - herausgegeben 1901.
Die vor beschriebenen Gefäße sind im Landesmuseum nicht vorhanden. Zeitstellung unklar.

43 302 Urnenfriedhof auf dem Brügfeld nordöstlich von Hamerstorf138)
Hann. Gesch. Bl. 2. Jg., 1899, S. 23: Es wurden dieser Tage 30 mit Steinen umpackte Urnen, die aber nur noch teilweise erhalten sind, gefunden, außerdem Knochenreste und ein Armband (Hann. Courier v. 10. 1. 1899). Ein Teil der Urnen gelangte als Geschenk des Hofbesitzers H. Meyer, Hamerstorf, in das Lüneburger Museum:
Braunes Beigefäß m. 1 Henkel, h = 10 cm, oberer Ø 14 cm. Lüneb. Museum 2803.
KI. brauner Topf m. nach innen gewölbter Standfläche, welligem Rand und einem langen Henkelknurben, Verzierungen m. unregelmäßigen Fingernageleindrükken, rissig, mehrfach ergänzt, oberer Ø 11,4 cm. h = 10 cm, Ø der Standfläche 6 cm, größte Weite in einer Höhe von 7,5 cm = 12 cm. Lüneb. Museum 2804139).
Bruchstück eines kl. gelben Beigefäßes m. Nägelornament in Reihen und einem Henkelansatz, Lüneb. Museum 2805.
Boden einer braunen Urne m. Ornament. Lüneb. Museum 2806.
Gelbes Beigefäß m. Henkel, oberer Ø 10 cm, h = 7,5 cm. Lüneburger Museum 2807.
Graubraunes Beigefäß m. 2 Ansätzen, oberer Ø 7 cm, h = 7,5 cm, Lüneburger Museum 2808.
Kl. braune Schale (Tonlöffel?), oberer Ø 4,5 cm, h = 2 cm, Lüneburger Museum 2809.
Bruchstück einer kl. braunen Schale aus Ton, oberer Ø 7 cm, h = 4 cm, Lüneb. Museum 2810.
Braune Schale (Beigefäß), oberer Ø 9,6 cm, h = 5,5 cm, Lüneburger Museum 2811.
Graubraune Urne m. Kegelhals, oberer Ø 21 cm, h = 24 cm, Lüneburger Museum 2812140).
Gelbbraune Urne, Doppelkonus, verziert m. 4 kräftigen Riefen. Lüneburger Museum 2813141).
Ornamentierte Scherben aus Ton, Lüneb. Museum 2813a.
Nadel aus Bronze m. Kopf, unverziert, in 2 Teile zerbrochen, Länge 13,9 cm. Lüneb. Museum 2823.
Der Friedhof stammt aus der jüngeren Bronze- bis frühen Eisenzeit.

43 501 Urnenfriedhof auf dem Fastenberg in Oldendorf142-144)
1935 fand man beim Sandabfahren Urnen, von denen durch Bürgermeister Drögemüller, Suderburg, in das Museum Uelzen eine eingeliefert worden ist: Stufe Jastorf, m. 1 Henkel, zylindrischem Hals ohne deutlichen Rand, gelbe Tonware. h = ca. 24 cm, Ø der Mündung 13,5 cm, Ø in halber Höhe 19,5 cm, Ø des Bodens 9,3 cm. - 1945 vernichtet -.

Von diesem Urnenfriedhof stammen vermutlich auch ein hoher, schlanker Doppelkonus, LMH (Landesmuseum Hannover) 14899, und ein Tongefäß m. gerauhter Oberfläche, LMH 4460.

43 502 Urnenfriedhof an der Hardau südlich von Oldendorf145), 146)
Der von v. Estorff verzeichnete Urnenfriedhof (Arch. Karte 4 A 4) ist im Gelände nicht feststellbar. Er wird wahrscheinlich mit den 2 an dieser Stelle im Meßtischblatt Nr, 1605 - Suderburg - heraus- gegeben 1901 - verzeichneten Hügelgräbern identisch sein.

43 601 Urnenfriedhof auf dem Hegeberg bei Räber147)
Beim Bau der Eisenbahnlinie Hannover - Hamburg wurden auf dem "Hegeberg" i. J, 1846 angeblich in einem Hünengrab folgende Urnen geborgen und in das Landesmuseum nach Hannover eingeliefert:
Großes, doppelkonisches Tongefäß, hell graubraun m, Strichverzierungen auf dem Umbruch, an einer Seite ein Stück der Wandung ausgebrochen, sonst ziemlich gut erhalten, h = 29 cm, Ø 35 cm, LMH 4892.

Großes, doppelkonisches Tongefäß, hell graubraun, am Rand stark rissig, sonst gut erhalten, ohne Verzierungen, h = 27 cm, Ø 38 cm, LMH 4904.
Breites, weitbauchiges Tongefäß, rissig, hell gelblich-grau, mit einer Kerbverzierung am Gefäßkörper , 2 kl. Henkel, h = 32 cm, Ø 34 cm, LMH 4894.
Löffel aus Ton, hell, etwas rötlich, mit Stielansatz, roh geformt, Länge 9,5 cm, Breite 6,2 cm, h = 4 cm, LMH 10 365.

44 301 Vermutete Begräbnisstätte
 auf Grund der Flurbezeichnung "Knochenberg" bei Hamerstorf
94m)
Das so bezeichnete Flurstück befindet sich ostwärts der Straße Suderburg - Hamerstorf, ca. 150 m nördlich des Punktes, wo die Grenze zwischen den Gemarkungen Hamerstorf - Suderburg von Westen her auf die vorgenannte Straße trifft.

46 301 Pestfriedhof am Hamerstorfer Weg
Das Wesen von Pest und Ruhr hat Erich Woehlkens in seinem gleichnamigen, 1954 herausgegebenen Buch beschrieben. Diese Seuchen hatten im Kirchspiel Suderburg ihre Spuren hinterlassen. So sind im Suderburger Kirchenbuch für das Jahr 1597 insgesamt 37 Gestorbene, für das Jahr 1599 schon 70, davon 45 im Spätsommer am "Blodegang (Rote Ruhr)" erkrankt gewesene, und für das Jahr 1626 ein Viertel der Bevölkerung des Kirchspiels, nämlich 175 Gestorbene eingetragen worden. In diesem Zeitraum lag die Anzahl der Gestorbenen im Schnitt bei 20 Personen im Jahr.  Bei den seinerzeit rund 100 Haushaltungen des Kirchspiels, bestehend aus 86 Höfen, 2 Gutshofs-,  Pastoren-, Amtsvogts-, Hirten- und Schäferfamilien kann nach Erich Woehlkens auf rund 700 Einwohner des Kirchspiels geschlossen werden. Die Pest des Jahres 1626 wütete vom Spätsommer bis zum November jenes Jahres, so daß es sicherlich Schwierigkeiten wegen der Bestattung der vielen Toten gegeben hatte. Ein Teil dieser Toten soll dann auf dem sogenannten "Pestfriedhof am Hamerstorfer Weg" bestattet worden sein. Der urkundliche Beweis fehlt hierfür, so daß die Möglichkeit besteht, daß es sich dort um Tote von Pest jahren früherer Jahrhunderte handelt. Meyer-Jelmstorf schreibt auf S. 229 seiner Geschichte des Kreises Uelzen, daß

die Pesttoten im Jahre 1626 nach dem Barnbruch gefahren und dort begraben worden sind. Auf diese Zeit soll die Bezeichnung des Flurstücks "Kirchhof', etwa 500 m südlich des an der Straße Suderburg - Stadensen gelegenen Mühlenberges liegend zurückgehen.

46 501 Friedhof beim zweiten Schulhaus in Oldendorf 94h), 148), 149)
Der Friedhof befand sich auf dem Grundstück, auf dem heute die in den Jahren 1955/56 errichtete Mittelpunktschule steht und von den Straßen Gänsekamp, Am alten Friedhof und Lindenstraße umgrenzt wird.
Durch das fortwährende Erhöhen des überfüllten Kirchhofes bei der Kirche durch das Auffahren neuer Sandschichten zur Aufnahme frischer Leichen war dieser im Laufe der Zeit so hoch geworden, daß er schließlich wie eine Schanze aussah. . . Daher ordnet die Behörde die Anlage eines neuen Friedhofes an. . . Am Neujahrsmorgen 1803 wird der Friedhof unter allgemeiner Beteiligung der Gemeinde feierlich eingeweiht.
Gemäß Beschluß des Kirchenvorstandes vom 17. 11. 1863 hat der Gärtner Reibenstein 50 junge Lindenbäume im Abstand von 24 Fuß um den Friedhof gepflanzt.

Von diesen Linden stehen noch 2 auf der Südseite der Schule neben dem Eingang und 5 weitere an der nordöstlichen Grenze zum Gänsekamp.

46 701a Friedhof bei der Suderburger Kirche150)
Der Friedhof war so stark belegt, daß die Toten, die noch nicht einmal 10 Jahre in der Erde gelegen hatten, herausgeholt werden mußten, um neue Begräbnisse; überhaupt durchführen zu können. Es wurde deshalb schon im Jahre 1792 erwogen, einen neuen Friedhof anzulegen. Dieser sollte auf dem gemeinschaftlichen Platz auf dem Grundenberg 14 Ruthen breit und 9 Ruthen lang = 1 Morgen und 6 Quadratruthen angelegt werden. Diesen Vorgang nahmen die Hösseringer dann zum Anlaß, für sich einen eigenen Friedhof zu fordern.

Der Friedhof an der Kirche sah durch das Aufbringen neuer Sandschichten wie eine Schanze aus, von der das Regenwasser in die Kirche floß.

46 701b Begräbnisstätte in der Kirche
Grabstein von Franz Ernst Hausmann, . *Ahlden 17. 6.1643,
U Suderburg 1726, Pastor in Suderburg 1673-1726, hinter dem Kanzelaltar.

46702 Friedhof am Holxer Weg152), 153)
Das Gelände des neuen Friedhofs ist gemäß Vereinbarung vom 30. 12. 1876 von den Hauswirten Döhrmann und Meyer gekauft worden. Von dem Hauswirt Döhrmann sind es 8,82 ar und vom Hauswirt Meyer 25,45 ar für insgesamt 1560 Mark gewesen. Der Aufwand für das Leichenhaus betrug lt. Kostenanschlag vom 2. 7. 1877 1821 Mark.
Der Friedhof wurde am 5. 4. 1878 eingeweiht mit einem Fastengottesdienst in der Kirche, danach folgte unter Glockengeläute und Gesang der Gang zum Friedhof und dortselbst ein kurzer Umgang mit Gesang und Einweihungsrede.
Als erster wurde Heinrich Wilhelm Leue, Lehrer in Hösseringen, im Alter von 57 Jahren gestorben, auf dem neuen Friedhof am 22. 7. 1878 beigesetzt.

47 501 Ehemaliger Israelitischer Friedhof in Oldendorf, südlich des Glockenberges
Das in der Karte der Feldmark Oldendorf aus dem Jahre 1844/45 ausgewiesene Flurstück gehörte gemäß Plan 302 Littr. w dem Oldendorfer Anbauern und Schutzjuden Samuel Magnus.
Samuel Magnus hatte in Oldendorf I auf der Stelle Nr. 24 gesessen, auf der heute - 1977 - der Gärtnermeister Adolf Eggers. Grüner Weg 1, seine Wohn- und Wirtschaftsgebäude hat.
Das vorgenannte Flurstück wurde in der Zeit von 1848 - 1872 als Beisetzungsstätte der Juden benutzt.
Berndt W. Weßling, Hamburg 52, hatte im Jahre 1952 noch 6 erhaltene Grabsteine auf dieser Begräbnisstätte festgestellt.
Das Flurstück ist inzwischen eingeebnet worden und wird landwirtschaftlich genutzt.
G. Müller-Suderburg schrieb im Jahre 1876 in seinem Gedicht "Zwei Grabstätten" - abgedruckt bei Hans E. Seidat, Stadt und Kreis Uelzen, Sagen. Erzählungen. Verse, 1965, S. 80:



Natur- und Kulturdenkmäler im Raum Suderburg






















Natur und Kulturdenkmäler im Raum Suderburg.
von Rolf Hillmer, Norderstedt
Uelzen: C. Becker 1982
Schriften zur Uelzener Heimatkunde,
hrsg. v. Hans E. Seidat, H. 5. 120 Seiten.













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