Suderburg
Kirche

Die Kirche in Suderburg

  -1752

Alte Fedsteinkirche

Zeichnung:
Rolf Hillmer

Rekonstruktion der alten Kirche zu Suderburg
nach Archivalien des Kirchenkreises Uelzen

Im Chor befinden sich an der Südost- und an der Nordseite solche Risse an den beiden Seiten des Altars, daß das Gebäude nur wegen der guten Ecken stehen kann. Das Mauerwerk des Kreuzgewölbes auf dm Chor ist von oben bis unten 5cm und mehr auseinandergeschoben 9) und es ist von den Mauern so abgeborsten und würde ohnlängst eingestürzt sein, falls man nicht schon vor geraumer Zeit durch kreuzweise untergebrachte Balken und Tragehölzer dasselbe unterstützt hätte.
Dachstuhl

         Dachstuhl der alten Suderburger Kirche, rekonstruiert von von Rolf Hillmer

Die vorbeschriebene Baumaßnahme hat unter anderen in der Suderburger Kirchenrechnung aus dem Jahre 1713 wie folgt ihren Niederschlag gefunden:
“Carsten Thies aus Oldendorf hat einen Balken wegen der zerborstenen Mauern hinter dem Altar im Chor eingezogen, 20 Gutegroschen. Eine Klammer, 2 Ellen lang, und 2 bolzen mit Splinten.
Rekonstruktion des Grundriss von Rolf Hillmer

Maurermeister Brandenburg aus Uelzen hat mit einem Gesellen 2 Tage lang für das Einbringen des Balkens gearbeitet, 2 Taler, 14 Gutegroschen und 4 Pfennige.”
Dieses Bauvorhaben hatte jedoch ein Nachspiel über das Oberdieck 10) wie folgt berichtet:
“Da Gefahr im Verzug ist, beschließt man daher, einen Balken dort anzubringen als Stütze, ohne aber wegen des drohenden Einsturzes vorher noch die nach den gesetzlichen Bestimmungen nötige Genemigung des Amtmannes Haverland in Bodenteich hierzu einzuholen. Man tut dieses um so unbedenklicher, als bereits seit langer Zeit Pastor und Kirchenvorstand notwendige Reparaturen an den geistlichen Gebäude angeordnet haben, ohne den weltlichen Beamten zu fragen und ohne von ihm deshalb getadelt zu werden. Aber der jetzige Amtmann ist sehr auf sein Ansehen bedacht und fühlt sich durch das eigenmächtige Vorgehen des Suderburger Pastors tief verletzt. Sobald er daher von der Balkenreparatur hörte, verbietet er den Bauern die Weiterarbeiten und stellte Leute an, die jeden der fernhin beim Bauen helfen würde, gefangen nach Bodenteich transportieren sollen! Außerdem verklagt er Pastor Hausmann bei der Behörde und fordert Hausmann auf, sich zu rechtfertigen wegen seines eigenmächtigen Vorgehens.”
Der Streit endete damit, daß Pastor Hausmann vom Konsistorium wegen seiner Eigenmächtigkeit mit einer Strafe von 12 Reichstalern belegt wird.

2) Der Kirchturm
Der Kirchturm ist der einzige, aus der Gründungszeit Suderburgs auf uns überkommende Zeuge11), 12). Seine kleinen Fenster und Schießscharten beweisen seine Funktion als ehemaligen Wehrturm in einer als Zufluchtsort dienenden Burganlage. Die niedrige Eingangstür des Turmes hat ihre Ursache in den wiederholten Aufschüttungen des auf dieser Seite befindlichen alten Kirchhofs.
1545 wurde für 3 Mark Dachsteine sowohl für den Turm als auch für das Kirchenhaus gekauft 13).
1583 wurde sehr umfangreiche Ausbesserungen am Turm vorgenommen14).
1654 wurde der Turm mit Mauerplatten belegt und die Sparren wurden unterstützt. Hierzu wurde der Uelzener Ratszimmermeister Michael Warnecken als Gutachter für 8 Schillinge hinzugezogen und für die gleiche Summe wurde der Uelzener Mauermann Melcher Gevers tätig15).
Am 5. 3. 1702 heißt es in einer Eingabe, daß der Glockenturm der Instandsetzung bedarf, weil er baufällig ist, d. h. "er weicht so heraus, daß man an der einen Seite nicht mehr in die Kirche gehen kann16)."
Aus dieser Eingabe könnte geschlossen werden, daß das Kirchenhaus zum Süden versetzt hinter dem Turm gelegen hatte. Eine mögliche Versetzung nach Norden ist nicht anzunehmen, weil hier der platzbeanspruchende Kirchhof gelegen hatte.
                          Grundriss des Suderburger Kirchturm von Rolf Hillmer


Vom 13. 10. 1752 besteht ein Schriftstück mit folgendem Inhalt7):
"Die Gründe sind unterwärts verfault.
Die Dachspitze ist übergewichen, weil die Verzapfung des Meklers der Sparren verfault ist und deshalb keinen Verband mehr herstellt. Die massiven Mauern der Turms sind so ausgewittert, daß die gebackenen Steine an den Pfeilern herausdrücken7),"
Die am Turm vorhandenen und "gebackenen Steine" werden frühestens in der zweiten Hälfte des 12, Jahrhunderts eingebaut worden sein, weil die aus der Lombardei stammende Steinbauweise erst in dieser Zeit Einzug in Norddeutschland gehalten hatte, vergl. hierzu die Geschichte der Backsteinkirchen in Verden, Ratzeburg, Lübeck, Bad Segeberg und Oldenburg.

3. Einrichtungen der Kirche
a) Altar
Der Altar ist nichts würdig7).
Im Jahre 1538 wurden für das Bringen des Altars 8 Schillinge an Verzehr ausgegeben17).

b) Taufe
Im Jahre 1591 wurden 6 Mariengroschen für einen Deckel für die Taufe ausgegeben15).

c) Predigtstuhl
Die Predigten wurden früher vom Pastoren im Stuhl sitzend gehalten.
Im Jahre 1544 wurden 4 Mark für die Anschaffung eines Predigtstuhles ausgegeben18). Im Jahre 1591 wurde für 2 Schillinge ein Pult19) und ein Jahr später ein Stundenglas für 4 Schillinge angeschafft20).

d) Beleuchtung
Im Jahre 1564 wurden 6 Pfund Wachs, das Pfund zu 51/2 Schillinge für die Lichte gekauft21). Für die Frauen, die die Lichter machten, wurden 4 Schillinge für das dabei getrunkene Bier ausgegeben22).
Die Umstellung vom Kerzenlicht auf elektrisches Licht in der Kirche erfolgte im Kriegsjahr 1917, weil in den damaligen Kriegszeiten kein Wachs für die Kerzen zu bekommen war.

e) Beheizung
In den Jahren 1505 und 1563 wurde ausweislich der Kirchenrechnungen Kohle für die Kirche gekauft, sodaß auf das Vorhandensein eines Ofens geschlossen werden kann23).

f ) Kirchenstände
Ein Sitzen in der Kirche, das Chorgestühl ausgenommen, wurde erst nach der Reformation (1529) üblich. Nach der Reformation wurde die aus der röm.-kath. Kirche zu dieser Zeit verdrängte Predigt wieder Mittelpunkt des Gottesdienstes. In Südeuropa gibt es heute noch zahlreiche katholische Kirchen in denen kein Kirchgestühl vorhanden ist. Im Jahre 1539 wurden 24 Mark und 5 Schillinge für Leim, Nägel und Holz für die Anfertigung von Stühlen ausgeben, außerdem wurde bei der Anfertigung für 11 Schillinge verzehrt24).
Am 4. 9. 1743 schrieb der Suderburger Amtsvogt Schwerdtfeger, daß sich in der Kirche auf der Kirchhofseite 10 Frauenstände für je 4 Personen und 5 Mannesstände für je 5 Personen sowie der Pastorenstand befinden. Nach Meyer's Hof hingegen 14 Frauenstände für je 6 Personen25).

g) Prieche
In den Jahren 1713/14 wurde die Prieche eingebaut16). Der Einbau der Prieche wurde erforderlich, weil in der Kirche "die anderen drängen und drücken, sich zanken und fahren einander mit ärgerlichen Worten an. Bisweilen läuft wohl einer wieder aus der Kirche26)."

h) Orgel
Im Jahre 1544 wurden 37 Schillinge für das Oelen der Orgel aufgewendet27).
In der im Jahre 1753 neuerbauten Kirche hat es keine Orgel mehr gegeben, sondern im Jahre 1862 wurde ein Harmonium angeschafft28) und erst im Jahre 1873 eine neue Orgel für 2025 Mark von der Firma Faber, Salzhemmendorf, gekauft29),

i) Glocken
Im Jahre 1505 wurden 4 Witte (= 16 Pfg.) für die Glockenschmiere bezahlt30), sodaß zumindestens zu diesem Zeitpunkt Glocken vorhanden gewesen waren.
Im Jahre 1533 wurden für das Abnehmen einer Glocke 21 Schillinge aufgewendet31). Im Jahre 1535 mußte ein Glockenreep für 6 Schillinge und 4 Pfennige angeschafft werden32).
Im Jahre 1562 kostete die Erneuerung eines Glockenklöppels für die
große Glocke 11/2 Mark33).
Im Jahre 1570 mußte ein Ohr an die kleine Glokke neu angeschmiedet werden34).
Im Jahre 1607 wurde die ältere, heute noch im Turm hängende Glocke mit der Inschrift gegossen:

 

Dorch dat Für bin ick geflaten,
Pawel Vos hat mi dorch Gottes Hülpe gegaten.
Anno 1607."

 

 

Diese Glocke hat einen Durchmesser von 103 cm, ist aus Bronze und 658 kg schwer. Ton g35).
Im Jahre 1951 wurde die Läuteglocke von der Firma Weule, Bokkenem, gegossen und aufgehängt. Durchmesser 148 cm, Ton e'. Die Glocken wurden in Höhe des Fensters auf der Westseite des Turmes auf den Glockenstuhl gebracht, sodaß an diesem Fenster die nach dem Einbau erfolgten Instandsetzungsarbeiten noch zu erkennen sind.

k) Turmuhr
Die Uhr war sehr alt und ging stets falsch. Sie stammte zudem noch "ex papatu" (Papstturm der kath. Zeit)36). Am 18. 2. 1713 (nicht i. J. 1730 wie Oberdieck angibt) wurden 1 Thaler und 12 Gutegroschen an den Urmachermeister aus Hankensbüttel bezahlt, der das Schlagwerk ausgebessert hatte15). Dieser Uhrmachermeister aus Hankensbüttel hatte jedoch in seiner Trunkenheit die Uhr schändlich verdorben, so daß der Uelzener Uhrmacher Christian Rosenthal noch im gleichen Jahr für 5 Reichsthaler eine Reparatur vornehmen mußte15).
Im Jahre 1884 baute dann die Firma Weule, Bockenem, für 1370 Mark eine neue Uhr ein29). Das Ziffernblatt der alten Uhr befindet sich noch bei den Beständen der Sammlung Alfred Baumgarten, Suderburg.


4.) Kirchliche Gerätschaften
Es sollen nachstehend nur einige von vielen aufgeführt werden.
Im Jahre 1584 wurde das Concordienbuch für 4 Mark und 12 Schillinge angeschafft37). Das Concordienbuch ist eine im Jahre 1580 veröffentliche Sammlung der Bekenntnisschriften Luthers. Es enthält auch die Concordienformel aus dem Jahr 1577, die Einigungsformel, die den Lehrstreitigkeiten ein Ende bereiten sollte.
Im Jahre 1636 wurden der Magd des Amtsvogtes 2 Schillinge dafür gegeben, daß sie neben dem silbernen Röhrchen noch die beiden Flaschen den Soldaten abgenommen hatte, die diese Abendmahlsgegenstände aus der Kirche geraubt hatten15). Mit dem vorgenannten Röhrchen wurde damals der Abendmahlswein getrunken, Im Jahre 1647 wurde für 12 Schillinge eine klein, zinnerne Flasche für Krankenbesuche gekauf15). Solche Flaschen wurden für den Abendmahlswein anläßlich von Krankenbesuchen benötigt,

5.) Sonstige Gebäude der Kirche
A) Pfarrhaus mit Wirtschaftsgebäude
a) Pfarrhaus
Das erste Pfarrhaus hatte außerhalb der Burgwälle gestanden, weil Carsten Meyer, Hauswirt auf dem Vollhof Nr. 2, der Hof hatte ursprünglich an der Ecke Burgstraße/An der Kirche gelegen, im Jahre 1664 für einen Wischblock "alwo sonst zuvor das pfahrhauß gestanden" 9 Schillinge und 6 Pfennige Zinsen an die Kirche bezahlt hatte38).
Im Jahre 1647 wurde ein neues Pfarrhaus für 347 Mark, 1 Schilling und 6 Pfg, gebau15), 39), Dieses Pfarrhaus war "ein fein bequeme wollerbaute wohnung nebst umliegenden Krautt-, Bohm- und Küchengarten38)."
Fast 100 jahre später, nämlich im Jahre 1740, wurde wiederum ein neues Pfarrhaus für 307 Mark, 20 Gutegroschen und 4 Pfennige gebaut.
Die Kosten für diesen Neubau wurden durch eine Umlage auf die Höfe des Kirchspiels wie folgt aufgebracht:
   51 Vollhöfe á 4 Thaler, 6 Gutegroschen, 8 Pfennige
   19 Halbhöfe á 2 Thaler, 20 Gutegroschen, 6 Pfennige
   18 Koten á 1 Thaler, 10 Gutegroschen, 2 Pfennige
   88 insgesamt 298 Thaler, 6 Pfennige40).

Schon 50 Jahre später wurde im Jahre 1790 der heute noch stehende Neubau erforderlich, weil das alte Pfarrhaus im Laufe der Zeit so baufällig geworden war, daß Pastor Reibenstein im Jahre 1787 klagt, die Wände in den Stuben hätten große Lücken, durch die der Wind ziehe. Auch habe es in seinem Studierzimmer durchgeregnet, so daß ein ganzer Sumpf Wasser in der Stube gestanden habe. Seine Bücher und wertvollen Kupferstiche seien hierdurch beschädigt und würden ganz verdorben sein, wenn er nicht früh genug bemerkt gehabt und die Sachen am Ofen wieder getrocknet hätte. Auch sein Bett und alles Hausgerät sowie die Gesundheit der Seinigen litte unter der Feuchtigkeit41).

Uber der Missentür des jetzigen Pfarrhaus steht der Spruch:
"Aus irdischen Hütten gehen wir in himmlische über.
Zimmermann Klinge. Im Jahre 1790." Pastor Lubrecht (Pastor von 1864-1887 in Suderburg) ließ ein heute nicht mehr stehendes Badehaus an der Hardau bauen42).

b) Scheune
Eine Scheune wird urk. im Jahre 1576 genannt43). Innerhalb der Burgwälle entstand im Jahre 1720 eine neue Scheune«).
Die letzte Scheune wurde im Jahre 1888 für 600 Mark zum Abbruch verkauft29),42).

c) Speicher
Ein Speicher wird urk.schon im Jahre 1551 genannt45).

d) Schweinekopen
Der Schweinekopen wurde im Jahre 1568 gebaut48) und erhielt im Jahre 1591 eine neue Tür47). In den Jahren 1672, 1697 und 1720 wurde darüber Beschwerde geführt, daß die Gänse und Schweine des Pastoren den Kirchhof "totaliter" ruinierten48).

 

e) Backofen
Im Jahre 1570 wurde ein Backofen gesetzt49).
Im Jahre 1713 war das Backhaus total verfallen 15).
Einige Jahre später, nämlich i. J. 1720 wurde dann innerhalb der Burgwälle ein neues Backhaus gebaut44). Dieses Backhaus brannte dann im Jahre 1857 nieder und wurde dort wieder aufgebaut, wo sich im Jahre 1910 die Steingrotte befand.

f) Immenzaun
Der Immenzaun wurde im 30-jährigem Krieg zerstört und später innerhalb der Burgwälle wieder aufgebaut44).

g) Schafstall
Der Schafstall stand auf dem Acker der Pfarre und ist während des 7-jährigem Krieges angezündet und zerstört worden44), 50).

B) Küsterhaus
Im Jahre 1532 wurde ein Küsterhaus gebaut51).
Zwei Jahre später wird der Küster Andreas im Lüneburger Pfründenregister aus dem Jahre 1534 genannt52).
In den Jahren 179453), 54) und 185655) wurden neue Küsterhäuser gebaut.

C) Leichenhaus
Ein Leichenhaus wird urkundlich im Jahre 1533 genannt, weil in jenem Jahre ein Schlüssel für 1 'h Schillinge für dieses Haus angefertigt worden ist58).

D) Sakristei oder auch Beichtkammer
Die Sakristei wurde im Jahre 1718 an die Kirche angebaut57). Pastor Franz Ernst Hausmann, Pastor in Suderburg von 1673-1726, hatte die Hoffnung, daß er die von ihm verauslagten Kosten für den Anbau der Sakristei von der Kirchengemeinde zurückerhalten würde. In dieser Hoffnung wurde er getäuscht, sodaß seine Erben, darunter auch sein Sohn und Amtsnachfolger Johann Ernst Hausmann, Pastor in Suderburg von 1726-1735, wegen der für den Bau der Sakristei ausgegebenen 350 Reichsthaler beim Konsistorial- und Kirchenrat Tappen mit einem Brief vom 8. 3. 1731 vorstellig geworden waren16).


E) Pfarrwitwenhaus
Das Pfarrwitwenhaus wurde um das Jahr 1538 gebaut, weil im Jahre 1538 für die Aufstellung eines Kachelofens 3 Schillinge ausgegeben wurden58) und im gleichen Jahr noch 1/2 Gulden für einen Kesselhaken58).

Nach dem Abbruch der alten Kirche ist die neue, heutige Kirche gebaut und am 1. Oktober, dem Remigius-Tag, 1753 eingeweiht worde.

Die Kirche zu Suderburg ist nach ihrem Schutzpatron Remigius, Bischof von Reims (. um 440, t 533) benannt worden. Auch diese Benennung der Kirche läßt den Schluß zu, daß die Gründung derselben zu mindestens in die sächsische Zeit zurückgeht.

Die Kirche ist mit einer zweitägigen Feier eingeweiht worden über deren Kosten die nachstehende Aufstellung25) vorliegt.

 

Verzeichnis der Unkosten,
welche die 2-Tägige Ausrichtung bei der Einweihung der hiesigen Remigius Kirche verursacht.

 

Rthlr.

Gutegr.

Pfg.

Für ein Kalb

2

8

 

Fürein Färcken

2

12

 

Für einen fetten Hammel

1

16

 

Für 16 Pfd. Rindfleisch

1

8

 

Für 2 Hasen

1

16

 

Für 8 Stück junge Hähne

 

16

 

Für 2 alte Hühner

 

6

 

Für 3 Pfd. Speck

 

7

6

Für 2 Butterkuchen, Weißbrot u. Zucker-Cringel u. Zwieback

1

20

6

Für Roggen-Brot

1

3

 

Für 1 Anker alten fran. Wein

6

 

 

Für 1/2 Anker schlechten franz. Wein

2

12

 

Für 1/2 Tonne Bierhahn Bier 59)

1

18

 

Für 3 Stübchen Bierhahn Bier

 

6

 

Für 2 Pfd. Lev. Kaffee

1

4

 

Für 3 Pfd. ordinären Kaffee

1

 

 

Ein Hut Fein-Zucker á 6 Pfd.

1

12

 

Für 8 Pfd. schlechten Zucker

 

20

 

Für 6 Pfd. Fein-Mehl

 

6

 

Für Tonnen-Butter

2

 

 

Für 8 Pfd. frische Butter

1

 

 

Für Forellen

2

 

 

Für 3 Lot Muscat-Blüte

 

12

 

Für 1 Lot Kaneel

 

4

3

Für 1 Lot Nelken

 

5

 

Für 2 Lot Morcheln

 

3

 

Für 1/2 Pfd. Korinthen

 

1

4

Für 2 Pfd. Rosienen

 

4

 

Für 3 1/2 Pfd. Mandeln

 

21

 

Für 1 Pfd. Perl-Graupen

 

2

 

Für 1 Pfd. Gersten-Graupen

 

1

 

Für 3 Pfd. Reis

 

6

 

Für 1/4 Pfd. Makronen

 

1

 

Für 5 Zitronen

 

5

 

Für Weinessig

 

4

 

Für weißes Baum-Oel 60)

 

3

 

Für Savoyer-Wirsing und Weißkohl

 

8

 

Für Senf

 

2

 

Für Zipollen

 

1

 

Für 6 Pfd. Lichte

1

 

 

Für 1/2 Pfd. Knaster

 

20

 

Für 1 Dutzend Pfeifen

 

6

 

Für eine Fuhre nach Uelzen zum Einkaufen

 

12

 

Für Boten-Lohn und Tagelöhners

1

 

 

Der Köchin aus Uelzen für opera et labore

1

8

 

Für 1 Faden Holz 61)

1

 

 

Für Kohlen aus Uelzen

 

1

6

Für Eier

 

12

 

Für 4 Weingläser, welche von den Bedienten zerbrochen sind Item für einen Toilett-Spiegel, der gleichfalls von den Bedienten entzwei gemacht worden

1

 

 

Dem Brief des Herrn Probstes zur Folge sind die “Musikalischen Instrumenta” bei der Einweihung etwas beschädigt und zu deren Reparation erforderlich worden 1 Rthler.

 

Summe

45

2

1

Suderburg den 6ten Febr. 1754

Joh. Heinr. Krebs Pastor manu propria

 

Einheiten:

Rthlr. = Reichstaler

Gutegr. = Gutegroschen

Pfg. = Pfennig

Pfd. = Pfund, 1Pfund = 500 gramm.  Vor 1857 1 Pund = 468 gramm

1 Anker = 34,35 Liter

1/2 Tonne = 99,5 Liter

3 Stübchen = 10,3 Liter

1 Lot = 14,6 gramm

 

 

 

Anmerkungen
auf diesem Blatt zur Geschichte der Burg und Kirche Suderburg
1) Auszug aus dem gleichnamigen, jedoch nicht fertiggestellten Manuskript des Verfassers.

2) W. C .C. Frhr. v. Hammerstein-Loxten, Der Bardengau, Hannover 1869, S. 24.

2) Rolf Hillmer, Das adelige Gut in Bahnsen und seine Besitzer, in: Uelzener Beiträge,
     Heft 8,1980, S. 51.

4) Vortrag des Verf.: "Vom Halm zum Brot, aus der 6000jähr. Geschichte des Brotes",
     gehalten in den Gemeindesälen der Ev.-luth. Kirchen in Suderburg am 7. 11. 1980
     und in Norderstedt (Paul-Gerhardt-KG.) am 24. 4. 1981 sowie im
     "Museum f. hamburgische Geschichte" am 21. 5. und 18.6.1981.

5) Dr. H. Schroller, Die Aufdeckung eines urgeschichtlichen Hauses bei Emmen,
     Kr. Gifhorn, in: Heimatkalender für Gifhorn-Isenhagen 1934, S. 47-50.

6) Dr. Franz Krüger, Eine frühmittelalterliche Wassermühle in Bardowick,
     in: Mannus, Zeitschrift für deutsche Vorgeschichte,
     26. Jg., Leipzig 1934, S. 344-354.

7) Archiv des Kirchenkreises Uelzen, Konvolut 511/I, Suderburg.

8) Kirchenrechnungen der Suderburger Kirche. Diese Rechnungen wurden seinerzeit
   von Dr. Erich Woehlkens, Stadtarchivar in Uelzen, dankenswerterweise geordnet
   und damit für die Forschung zugänglich gemacht. Für die Rechnungen des
   16. Jahrhunderts habe ich Blatt und Zeilen angegeben, um ein bessres Auffinden
     zu ermöglichen. Blatt 16 v, Zeilen 1-21.

9) wie 7), jedoch ein Bericht vom 12. 9. 1743 - hier eingeschoben-.

10) Pastor Oberdieck, Aus der Geschichte Suderburgs, Uelzen 1910, S. 70/71.

11) H. Wilh. H. Mithoff, Kunstdenkmale und Altertümer im Hannoverschen,
       Hannover 1871-1880, Band 4, S. 249.

12) wie 10), jedoch S. 20ff.

13) wie 8), jedoch Blatt 31, Zeilen 4 + 5.

14) wie 8), jedoch die Blätter 102, 102 v, 103 und 103 v.

15) Suderburger Kirchenrechnungen.

16) wie 7), Konvolut 510, Suderburg.

17) wie 8), jedoch Blatt 10, Zeilen 38 + 39.

18) wie 8), jedoch Blatt 22, Zeilen 29 + 30.

19) wie 8), jedoch Blatt 143 v, Zeilen 17,. 18.

20) wie 8) jedoch Blatt 145 v,Zeilen 18+19.

21) wie 8),jedoch Blatt 61 v, Zeilen 5+7.

22) wie 8), jedoch Blatt 61 v, Zeilen 8-10.

23) wie 8),jedoch Blatt 2v, Zeile 22 und Blatt 59 v, Zeilen 23 + 24.

24) wie 8), jedoch Blatt 17 v, Zeilen 5-13 und 17-21.

25) wie 7), Konvolut 511/II, Suderburg.

26) wie 10), jedoch S. 85.

27) wie 8), jedoch Blatt 2I, Zeilen 8+9.

28) wie 10), jedoch S. 143.

29) Pfarrarchiv Suderburg, Konvolut 500.

30) wie 8), jedoch Blatt 2 v, Zeile5.

31) wie 8), jedoch Blatt 6, Zeilen 10+11.

32) wie 8), jedoch Blatt 6, Zeilen 31 + 32.

33) wie 8),jedochBlatt 58, Zeilen 17-19.

34) wie 8), jedoch Blatt 78 v, Zeilen 19-23.

35) Roll Hillmer, Die Geschichte einer Suderburger Kirchenglocke,
       in: Heimatkalender lür Stadt und Kreis Uelzen 1978,S. 132ff.

36) wie 10), jedoch S. 83.

37) wie 8), jedoch Blatt 117 v, Zeile 3.

38) Roll Hillmer, Was der Pastor zu Suderburg wegen der Pfarre daselbst jährlich zu geben und abzunützen, in: Heimat- kalender für Stadt und Kreis Uelzen 1975, S. 129.

39) wie 10), jedoch S. 66.

40) Nieders. Hauptstaatsarchiv Hannover.
       Bestand: Hann. 74, Oldenstadt, Consistorialia, Paket 932, Fach 62, Nr. I.

41) wie 10), jedoch S. 141 + 142.

42) wie 10), jedoch S. 142.

43) wie 8), jedoch Blatt 94, Zeile 19.

44) wie 10), jedoch S. 80.

45) wie 8), jedoch Blatt 41, Zeilen 10-12.

46) wie 8), jedoch Blatt 73 v, Zeilen 18-24.

47) wie 8), jedoch Blatt 144 v, Zeilen 9-10.

48) wie 10), jedoch S. 75-87.

49) wie 8), jedoch Blatt 79, Zeilen 1-26.

50) wie 10), jedoch S. 111.

51) wie 8), jedoch Blatt 5 v, Zeilen 12 + 13.

52) Herausgegeben von Pastor Saalfeld, Soltau,
       in der Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte,
     39. Jg., Braunschweig 1934, S. 92.

53) wie 29), jedoch Konvolut 410/II.

54) wie 10), jedoch S. 113.

55) wie 29), jedoch Konvolut 500.

56) wie 8), jedoch Blatt 6, Zeilen 18 + 19.

57) wie 10), jedoch S. 85.

58) wie 8), jedoch Blatt 10, Zeilen 39 + 40.

59) Richtig: Broyhan. Das Bier ist nach dem Brauknecht Cord Broihan benannt,
     der im Jahre 1526 in Hannover dieses Bier zuerst gebraut hatte,
     vergi, H, Zimmermann, Geschichte unserer Stadt Hannover,
     Stuttgart 1972, S 19+20,

60) Ein aus der Frucht des im Mittelmeerraum beheimateten Ölbaums,
       der Olive, gewonnenes Tafelöl.

61) Die Maßangabe "Faden" hat in den mir bekannten Quellen unterschiedliche
       Größenordnungen, sie schwanken zwischen 3-9 cbm Holz Anzusetzen
       wären hier wohl 3,7 cbm.

 


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