Suderburg
Entsteung von Suderburg

Sagen über die Entstehung des Namens Suderburg

Für die Entstehung des Namens Suderburg hat die dichtende Volksphantasie eine Reihe von Erklärungen, die den Stempel der Unrichtigkeit mehr oder weniger deutlich tragen. So berichten die einenj die Burg, die einst im Dorfe stand, habe ursprünglich überhaupt keinen besonderen Namen gehabt. Ritter, und Reisige, welche die Burginsassen besuchen wollten, fragten die Umwohnenden immer nur schlechthin nach dem Wege “zu der Burg”,
und so entstand der Name Suderburg.

Andere erzählen von einem Raubritter, der dort hauste, der aber beim bevorstehenden Kampfe stets die Vorsicht für den besseren Teil der Tapferkeit hielt. Sobald daher bei einer Fehde der Zusammenstoß mit dem Feinde erfolgt war, hörte man ihn ängstlich seinen Kampfgenossen zurufen:

“Zu der Burg! Zu der Burg!”

Er selbst ging dann mit gutem Beispiel voran und suchte baldmöglichst den schützenden heimatlichen Burgwall zu erreichen.  Daher nannte man diesen Helden spottend den

“Ritter zu der Burg”,

und sein Stammsitz erhielt ob dieser “Tapferkeit” für alle Zeiten den Namen

“Zu der Burg”,

woraus später Suderburg wurde.


Noch wieder andere berichten, daß der Erbauer und erste Bewohner der Burg ein Raubritter war, der den Namen “Sur” oder “Suder” geführt habe, und nach ihm sei seine Burg “Surborg” oder “Suderburg” genannt.

Tatsache ist, daß die Gründung der “Suderburg”, welche die oben erwähnten Sagen über den Ursprung des Namens in die Zeit der Raubritter verlegen, viel weiter zurückzuführen ist, nämlich in die Zeit Hermann Billungs, denn die Suderburg war eine jener Burgen, die Hermann Billung in der Zeit Ottos des Großen (936-973) zur Verteidigung gegen die aus dem Osten eindringenden räuberischen Wenden erbauen ließ, und zwar war es die am weitesten nach Süden gelegene Burg der westlichen Verteidigungslinie und erhielt daher den Namen “Süderburg”, später Suderburg.                                                                  .
Der heutige Kirchturm war der Bergfried dieser Feste, und das Burginnere umfaßte vermutlich außer dem heutigen Kirchplatze den jetzigen Pfarrhof und Pfarrgarten und die in der Nachbarschaft liegenden Gehöfte von Klaproth und Behn.

Die in Akten wiederholt auftauchenden Namen Pfarrwall und Pfarrberg erinnern an die einstigen Befestigungswerke. Um die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts konnten sich alte Leute noch erinnern an die Reste des Pfarrwalles, die vor etwa hundert Jahren abgetragen worden sind. Über die Burg / und den Pfarrwall schreibt der Vogt Schwerdtfeger 1757:

“In Suderburg hat vor diesen in alten Zeiten ein1 Jungher oder Mönch gewohnet mit Namen Jungher von Hössern. Weilen er aberst ein Mörder und Räuber gewesen, ist er gäntzlich ausgerottet und dessen Güther konfiscieret. Sein Wohn Hauß und Schloß, welches mit einem Walle umgeben gewesen, wovon noch einige rudera vorhanden, soll die Pfarre aufgebaut sein, wannen hero es auch kombt, daß bey der Pfarre so viehl Land gehöret”.


Der Vogt Schwerdtfeger nennt hier als Besitzer der Burg einen Herrn von Hösseringen. Der Name Hösseringen wird in der Geschichte unserer engeren Heimat wiederholt genannt. Der Sage nach soll in Hösseringen hinter dem Wohnsitze des Vollhöfners Gern eine Ritterburg gestanden haben, was sich jedoch geschichtlich nicht nachweisen läßt. So viel aber steht historisch fest, daß es ein Geschlecht derer von Hösseringen im Mittelalter gegeben hat und daß diese Ritter in Suderburg größeren Grundbesitz hatten und zeitweise auch im Besitze der Burg waren. Die Sage erzählt, daß zur Zeit des Raubrittertums, als die Fürstengewalt in deutschen Landen und auch in unserer Heimat immer mehr zerfiel, es die Ritter von Hösseringen waren, welche die alte Billungerfeste dem Herzoge entrissen und sich in ihr häuslich niederließen und von hier aus ihre Raubzüge in das Land rihgsumher unternahmen. Die Lage der Burg war für beutegierige Räuber denkbar günstig, denn die Burg lag im Bruch, versteckt hinter hohen Eichenwäldern und dichtem Erlengebüsch, außerdem an der Heerstraße, auf der die Kaufleute mit ihren reichbeladenen Warenzügen gezogen kamen. Urkundlich werden die Herren von Hösseringen in den Jahren 1371 - 1482 genannt. Ob das Geschlecht schon vorher existierte und noch später bestand, ist geschichtlich nicht nachgewiesen (s. Abschnitt "Kirche").
Außerdem ist Hösseringen geschichtlich merkwürdig wegen seines Landtagsplatzes, auf dem im Mittelalter die Lüneburger Landstände tagten und auf dem in der Neuzeit die Vertreter der Kreisbauernschaft Uelzen sich regelmäßig zu gemeinsamen Beratungen versammeln.    
(s. "Flurnamen").

www.Suderburg-Damals.de
Suderburg
© 1999 - 2012, Gerhard Müller; Design und Layout

[Suderburg] [Historie] [Historisches] [Sagen] [Raubritter] [Glockenberg] [Suderburg] [Christusdorn] [Jeduttenstein] [Räber] [Hötken-Pötken] [Findlinge] [Trollkamp] [Trammur] [Mönkendieck] [Heerstrasse] [Flurnamen] [Ortsteile] [Arbeit] [Hofstellen] [Wiesenbauschule] [Hardau] [Grußkarten] [Vereine] [Schulen] [Gasthäuser] [Gesellschaft] [Gedichte] [Straßen] [Landkarten] [Platt] [Naturdenkmale] [Heide] [Hist. Spaziergang] [Allgem.Zeitung] [Umgebung] [Gesundheit] [Auswanderung] [Forschung] [Bücher] [Damals - Heute] [Kontakt] [Empfehlungen] [Quellen] [A - Z]