Suderburg
Wüstungen

Wüstungen  im Kirchspiel Suderburg

Allgemeine Ausführungen
Als Wüstungen werden nicht mehr bestehende Siedlungen bezeichnet. Der Begriff umfaßt in diesem Fall jedoch nicht nur das Dorf oder den Hof, sondern auch die zu ihm gehörenden Wirtschaftsflächen. Man unterscheidet deshalb zwischen Orts- und Flurwüstung. Eine Wüstung entstand durch das Verschwinden oder Verlassen einer Siedlung bzw. die Nichtbewirtschaftung eines Flurstückes. Hierfür können die Ursachen sein zum einen Nachteile des Standortes wie zum Beispiel eine nicht ausreichende Wasserversorgung, schlechter Ackerboden und zum anderen, vor allen Dingen im späten Mittelalter, die Pest.

Es war die Pest in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die einen gewaltigen Rückgang der Bevölkerung zur Folge hatte. Viele Familien, die Höfe bewirtschaftet hatten, starben aus, und diejenigen, die von der Pest verschont geblieben waren, konnten ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse nicht mehr absetzen, weil der Bedarf bei der ebenfalls stark dezimierten

Bevölkerung in den Flecken und Städten nicht mehr vorhanden gewesen war. Die fehlenden Arbeitskräfte in Handel und Gewerbe in den Flecken und Städten wurden durch den Zugang der ihre Höfe verlassenden Landbevölkerung ersetzt. Pest und Landflucht führten zum Wüstwerden der Höfe. Neben den nachstehenden, durch Flurnamen belegten Wüstungen sind nachweisbar in Oldendorf I und Hamerstorf noch je eine Hofstelle nachweisbar wüst geworden.

In Oldendorf I war es die zwischen den Höfen 3 - olim Thielen, Hauptstraße 2, und 8 - olim Blomen, Hauptstraße 8, belegene Hofstelle. Diese wird identisch sein mit der von Gerhard Osten, Die Wüstungen des Landkreises Uelzen, in: Lbg. BI. 15/16, 1965, S. 182, für das Jahr 1338 als wüst bezeichnete Hofstelle.

In Hamerstorf sind alle Bewohner der Hofstelle Nr. 5 - olim Finnemann/Brockmann - während der Pest 1626 ausweislich des Suderburger Kirchenbuches verstorben.

 

12101 Die Hornburg in der Gemarkung Bahnsen.
Bezeichnung eines Flurstückes auf der Karte der im Amt Bodenteich belegenen Feldmark Bahnsen, 1831/32, Kopie der Karte im Archiv Rolf Hillmer, 2000 Norderstedt. Ca. 1000 m nördlich von Bahnsen und etwa 400 m westlich des Weges nach Bargfeld, nämlich in der Nähe der Höhe 70,2 belegen.

12301 Ga(d)endorf in der Gemarkung Hamerstorf 1), 2),3)
Belegen in dem Dreieck, das im Norden durch die Bundesbahn, im Süden durch den Weg Hamerstorf-Graulingen und im Osten durch den nicht mehr in diesem Bereich vorhandenen Weg Suderburg-Böddenstedt gebildet wird. Es scheint sich hier um eine frühe Wüstung zu handeln, weil Urkunden über Ga(d)endorf bislang
nicht festgestellt werden konnten,
  a) "Hinten auf dem Gadendorf"
  b) "Vorne auf dem Gadendorf",
Gadendorf erscheint auf der Verkoppelungskarte von Hamerstorf (1827) mit dem Flurnamen “Gadendorf”, Gadendorfs Sahl” und "Hinten auf dem Gadendorf".

12501 Süssendorf in der Gemarkung Oldendorf I 4), 5)
Ein Flurstück ca, 1200 m ostwärts des Bahnhofs Suderburg und nördlich des Sportplatzes belegen, auch hier scheint es sich um eine frühe Wüstung zu handeln, weil urkundliche Belege über Süssendorf fehlen.

 GPS
 N 52°54.232´
 O 010°27.028´

  a) "Süßendorf', Bezeichnung eines Flurstücks in der Deutschen Grundkarte
       "Suderburg - Nord", M, 1:5000,
  b) "Unter dem Süßendorf",
  c) "Der Süßendorf",
  d) "Uber dem Süßendorf".

Auf der Zehntkarte von Suderburg (1747) findet sich nördlich des Dorfes und westlich des Wegknoten, an dem die Wege von Oldendorf und Suderburg zusammenlaufen und sich dann nach Böddenstedt und Hamerstorf teilen, die Flurnamen “Der Süßendorf”, Über dem Süßendorf” und “Unter dem Süßendorf”. In der Flur Süßendorf sollen in den 30er Jahren mehrfach Mauersteine zutage gekommen sein.
(Der Heidewanderer Jahrgang 1934, S. 336).

12701 Ruine am Hornberg am Südwesthang des "Blauen Berges" 6)
Bei der Ruine handelt es sich um eine Betonplatte ca 13/19 m groß mit umlaufendem Brüstungsmauerwerk von geringer Höhe. Die Ruine ist ein Überbleibsel einer Segelflugzeughalle aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Der seinerzeit vorhandene. weitläufige Südhang mit seinen großen Heideflächen bot sich für den Segelflugsport als idealer Platz an.

 



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